Basisinformationsblatt vs Termsheet - früher war alles besser!?

In der Finanzwelt sind Dokumente wie das Basisinformationsblatt und das Termsheet von entscheidender Bedeutung, um transparent über Produkte und Konditionen zu informieren. Doch trotz ihrer ähnlichen Funktionen gibt es wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Dokumenten, die nicht nur den Inhalt, sondern auch die Art und Weise beeinflussen, wie sie von Kundenberatern und Kunden verwendet werden.

1. Was ist ein Basisinformationsblatt?

Das Basisinformationsblatt (BIB) ist ein standardisiertes Dokument, das dazu dient, potenziellen Kunden einen Überblick über ein Finanzprodukt zu geben. Es enthält grundlegende Informationen zu Risiken, Kosten und Renditen sowie zu den rechtlichen Aspekten des Produkts. Die Struktur ist durch gesetzliche Vorgaben genau festgelegt, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen übersichtlich und verständlich dargelegt werden.

Vor- und Nachteile des Basisinformationsblatts:

Vorteile: Es bietet eine umfassende, standardisierte Übersicht, die für Vergleichszwecke sehr nützlich sein kann. Nachteile: Durch die starre Struktur und die Fülle an Informationen kann das Dokument für den Leser etwas trocken und langatmig wirken. Zudem enthält es nicht immer alle praktischen Details, die für den Entscheidungsprozess notwendig sind.

2. Was ist ein Termsheet?

Im Gegensatz zum Basisinformationsblatt ist ein Termsheet eine individuellere Zusammenstellung des Emittenten der wichtigsten Parameter eines Finanzprodukts. Es bietet eine vereinfachte und übersichtliche Darstellung der wesentlichen Merkmale, oft ohne die detaillierte und standardisierte Informationsfülle des BIBs. Ein Termsheet kann beispielsweise Zinsen, Laufzeiten und Gebühren in kurzen, klar strukturierten Absätzen darstellen.

Vor- und Nachteile des Termsheets:

Vorteile: Durch seine übersichtliche Struktur wird das Termsheet von vielen Kunden als weniger komplex und benutzerfreundlicher wahrgenommen. Es hebt sich durch Klarheit und Prägnanz hervor. Nachteile: Aufgrund der Kürze werden nicht immer alle relevanten Informationen abgedeckt, was in bestimmten Fällen zu einer unzureichenden Entscheidungsbasis führen kann.

3. Häufigkeit der Nutzung: Warum wird das Termsheet bevorzugt?

In der Praxis zeigt sich, dass das Termsheet häufiger verwendet wird als das Basisinformationsblatt. Die übersichtliche Darstellung der wichtigsten Informationen spricht sowohl Kunden als auch Kundenberater an. Das Termsheet vermittelt schnell einen Eindruck von den wichtigsten Produktmerkmalen und ist aufgrund seiner kompakten Form deutlich weniger abschreckend.

Ein weiterer Grund für die häufigere Verwendung des Termsheets liegt in der Wahrnehmung: Während das Basisinformationsblatt durch seine standardisierte Struktur und den hohen Informationsgehalt oft als „langweilig“ und komplex wahrgenommen wird, bevorzugen viele Benutzer die Klarheit und den direkten Zugang zu den wesentlichen Informationen des Termsheets.

4. Nutzungshäufigkeit in Zahlen:

Dies zeigen auch unsere internen Auswertungen. Diese zeigen ein klares Bild zugunsten des Termsheets: 70% der Nachfrage entfällt auf das Termsheet, während lediglich 30% der Anfragen das Basisinformationsblatt betreffen.

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Fazit:

Obwohl beide Dokumente ihren Platz in der Anlageberatung haben, scheint das Termsheet aufgrund seiner Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit die bevorzugte Wahl zu sein. Das Basisinformationsblatt erfüllt zwar einen wichtigen Zweck (v.a. regulatorisch), bietet aber aufgrund seiner Standardisierung und der umfangreichen Informationsmenge oft nicht die gewünschte Klarheit für die schnelle Entscheidungsfindung. Kundenberater sollten daher beide Dokumente kennen und je nach Bedarf einsetzen – das Termsheet für schnelle, klare Informationen und das Basisinformationsblatt für eine regulatorisch konforme Unterbreitung des Angebots.